Ungewöhnliche Saison

Dorothea Wolber überwacht das Schwimmerbecken im Freibad.„Ungewöhnlich!“ Für Hans-Peter Falk, Kaufmännischer Werkleiter der Stadtwerke Haslach, ist das ein zentraler Ausdruck, wenn er auf die jüngste Freibadsaison zurückblickt. Gerade angesichts der vielen Herausforderungen, die mit der Corona-Pandemie einhergingen, ist er allerdings sehr zufrieden. „Es hat auch unter den erschwerten Bedingungen geklappt“, fasst er zusammen.

„Wir haben sechs Tage nach Veröffentlichung der „Corona-Verordnung über Sportstätten“ ein Hygienekonzept vorgelegt, dies mit den verantwortlichen Stellen abgestimmt, die betreffenden Mitarbeiter geschult, die Infrastruktur geschaffen und das Bad weniger als eine Woche später geöffnet“, sagt der Kaufmännische Werkleiter. Verbunden mit dieser Zusammenfassung gilt ein großes Dankeschön an das Team des Freibads. Denn es habe gerade an ihnen gelegen, die Inhalte der Corona-Verordnung mit der Realität des Schwimmbads in Einklang zu bringen. „Sowohl bei den Vorbereitungen als auch im Tagesgeschäft mit den Badegästen“, sagt Falk anerkennend. Schilder, Wegführungen, der Online-Ticketverkauf – all das wurde in kürzester Zeit umgesetzt. Natürlich habe es Anlaufschwierigkeiten gegeben: „Das Online-Buchungssystem hat anfangs manchmal für Verzögerungen beim Eintritt gesorgt. Doch das Problem ließ sich zeitnah beheben“, resümiert Falk.

 

Bürgermeister Saar gibt grünes Licht

Die Entscheidung darüber, ob das Freibad überhaupt geöffnet werden sollte, fiel im Rathaus in einer großen Runde. Denn schon da war klar, dass es eine ungewöhnliche und schwierige Saison im Vergleich zu allen anderen Saisons werden würde – mit höherem Aufwand und geringeren Einnahmen. Doch gerade in solchen Zeiten sei es wichtig, positive Signale zu setzen und vor allem Familien mit Kindern zu entlasten, befand Bürgermeister Philipp Saar. Am 15. Juni öffnete das Bad seine Pforten – mit einem deutlich höheren Personalschlüssel, um den Hygienevorgaben zu entsprechen, und verkürzten Öffnungszeiten, um überhaupt genügend Personal stellen zu können.

Fast 31.000 Besucher wurden in dieser Saison gezählt – im Vorjahr waren es 107.000. Damit ist 2020 wirtschaftlich gesehen mit einem höheren Minus versehen. Das liege am zusätzlichen Personal zur Überwachung der Corona-Verordnung, für die Reinigung, an Investitionen etwa in den Online-Ticketverkauf und dem administrativen Aufwand sowie an den geringeren Einnahmen aus Eintrittsgeldern, fasst Falk zusammen. So durften aufgrund der Vorgaben maximal 750 Besucher pro Tag auf das Gelände – und auch nur mit namentlicher Anmeldung.

Dass die Vorsichtsmaßnahmen funktionieren, habe sich zum Ende der Saison gezeigt: Über das Gesundheitsamt wurden die Verantwortlichen informiert, dass ein nachträglich mit Corona-Infizierter als Gast im Freibad gewesen war. „Die Badegäste des gleichen Tags wurden darüber sofort in Kenntnis gesetzt und ans Gesundheitsamt verwiesen“, blickt Falk zurück: „Wir sind sehr froh, dass dieser Fall bei knapp 31.000 Besuchern nur einmal vorgekommen ist.“

Auch deshalb sind die Stadtwerke mit der jüngsten Saison zufrieden, die zugleich eine besonders intensive war, resümiert der Kaufmännische Werkleiter: „Auf der persönlichen Ebene war es sogar eine ungewöhnlich schöne Saison, weil wir von den Gästen sehr viel Lob und Dankbarkeit erfahren haben und weil unsere Gäste sehr besonnen und verständnisvoll waren.“

 

Hoffen auf 2021

Eine noch schönere Saison wünschen sich die Stadtwerke für 2021 – mit weniger Einschränkungen und mehr Gästen. Wobei manche Veränderung durch die Corona-Verordnung eventuell bleiben könnte, weil sie sich als sinnvoll erwiesen hat. Falk: „Die Wegführung beim Zutritt und Verlassen des Freibades hat zu einer Entspannung im Eingangsbereich geführt, die von vielen Besuchern als angenehm empfunden wurde.“ Die Vorbereitungen für den kommenden Sommer starten direkt nach dem letzten Öffnungstag. So werden die Becken wie nach jeder Saison grundgereinigt und notwendige Reparaturen vorgenommen. Sichtbare Veränderungen wird es ebenfalls geben: Die Bepflanzung zum Sportgelände hin muss einem Bauvorhaben weichen. „Da werden wir dann entscheiden, wie dieser Bereich anschließend gestaltet wird. Denn die schattenspendenden Büsche sind sehr wichtig und ziehen viele Gäste an“, sagt der kaufmännische Werkleiter abschließend.

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