Das in den 1930er Jahren errichtete Stauwehr, welches zwischen Haslach und Fischerbach liegt, erfüllt gleich mehrere Aufgaben.
Zum einen staut es das Kinzigwasser im Bereich des Einlaufs zum Gewerbekanal an, damit das Wasser auch bei niedrigen Pegelständen in diesen hineinfließt.
Zum anderen erhöht sich durch das Anstauen auch die Fallhöhe des Wassers, wodurch mehr Strom erzeugt werden kann.
Das Schnapperwehr verfügt außerdem über Sicherheitseinrichtungen, welche bei Hochwasser den Durchfluss erhöhen. In diesem Fall löst der Schnapper aus - das ist die mittlere, an einem Galgen befestigte Tafel - und muss nach dem Hochwasser mit Hilfe eines Kranwagens und viel Muskelkraft wieder in die Vorrichtung eingesetzt werden.
Die Sicherheitseinrichtungen sind somit nicht mehr zeitgemäß und im Sinne des Arbeitsschutzes bedenklich.
Beim neuen Wehr werden hydraulisch gesteuerte Stauklappen verbaut, die den Pegel der Kinzig ständig und automatisch auf demselben Stauziel halten. Dadurch wird gewährleistet, dass der Gewerbekanal, sofern die Wassermenge reicht, immer optimal bedient wird.
Die Maßnahmen sind also besonders auf Grund Themen der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit notwendig geworden.
Natürlich wird bei der Planung und Umsetzung darauf geachtet, dass das neu errichtete Wehr den Gewässerrichtlinen entspricht. Diese schreiben eine ökologische Durchgängigkeit von Fließgewässern vor. Fische und wirbellose Kleinlebewesen sollen ungehindert auf und ab wandern können.
Das ist wichtig, um den Tieren die Fortbewegung zwischen Nahrungs-, Laich- und Rückzugsräumen zu gewährleisten.
Die Arbeiten am Schnapperwehr werden sich vermutlich bis 2025 ziehen.